Eine Geschichte über Priester, Hexenmeister und Servercrashes

Hallo zusammen,


hier möchte ich den Rest meiner Tests in der Beta zusammenfassen. In diesem Beitrag geht es entsprechend um den Schattenpriester sowie Zerstörungs- und Dämonologiehexenmeister. Weil ich den Spielstil von Gebrechen nicht sonderlich mag und ich nach einem Blick in die Changenotes zum Schluss gekommen bin, dass sich nicht viel geändert hat, habe ich den nicht getestet. Beginnen wir also ohne zu viel vorweg zu nehmen mit dem ersten Specc.


Schattenpriester


Wer die letzte Zeit abseits der Raids online war, dem wird aufgefallen sein, dass ich recht häufig als Priester unterwegs war. Das ist kein Zufall, der Schattenpriester rangiert nämlich bei mir als potentieller Main fürs nächste Addon recht weit oben. Oder zumindest tat er das, bis ich die Gelegenheit hatte ihn in der Beta anzutesten.


Das eigentliche Prinzip der Klasse ist erhalten geblieben. Zunächst geht es darum Wahnsinn aufzubauen um dann in der Leerengestalt dagegen anzukämpfen, dass einem der Wahnsinn wieder weggenommen wird. Weil das Spielgeschehen immer schneller wird, während wir länger in Leerengestalt bleiben, kann man irgendwann nur noch reagieren und der kleinste Fehler beendet die Gestalt schon wieder. Das größte Problem der Klasse in Legion war vor allem die Tatsache, dass der Schaden um hohe Leerengestaltstacks herum gebalanced wurde, eine Designphilosophie die Blizzard auch in BfA beibehält.


Und hier fangen die Probleme an: Der Haste-Buff der Leerengestalt wurde zuerst mal halbiert. Zusammen mit der kürzeren Laufzeit der DoTs führt dies dazu, dass man in der Leerengestalt nachdotten muss, was GCDs frisst, die man nicht hat. Wundert euch nicht über die Zeitangabe, in Legion wurde Zeit für Schattenpriester in GCDs gemessen, da zwischen zwei Leerenstacheln im Optimalfall nur 2-3 GCDs liegen. In BfA kann ich quasi versichern wird das nicht so sein. Dann wurde der Wahnsinnverlust gegen den man permanent anläuft noch um etwa 40% erhöht ohne die Generation entsprechend zu erhöhen. Die beiden großen Fertigkeiten durch die man Voidform verlängern konnte, namentlich Geistbeuger und die Artefaktfähigkeit Leerenstrom, sind jetzt Talente die sich mit Lingering Insanity (der Haste-Buff von Leerengestalt baut sich über Zeit ab) messen müssen. Achja, einer DER Zauber von Schattenpriestern, nämlich Schattenwort:Tod, ist jetzt ein Talent, genau wie der legendäre Gürtel Schattenwort:Leere ersetzt. All das führt zu deutlich verkürzten Leerengestalten und einem insgesamt langsameren Gameplay, wodurch sich der Specc sehr klobig anfühlt (auch durch den geringeren Hastebuff).


Die letzte Hoffnung ruht also bei Surrender to Madness. In der Nachtfestung war es so massiv overpowered bei manchen Bossen, dass Blizzard den Buff dritteln musste um es in den Griff zu kriegen. Jetzt tötet es einen immerhin nicht mehr bei Ablauf. Für eine Minute wird die Wahnsinngeneration verdoppelt und wir dürfen im Laufen zaubern. Wenn der Effekt endet nehmen wir 90% unseres maximalen Lebens an Schaden (sterben also häufig doch noch) und dürfen 30s lang keinen Wahnsinn aufbauen. Hört sich erstmal gut an, verlängert aber typischerweise nur eine Leerengestalt auf etwa 30 Stacks. Zum Vergleich, ich bekomme jetzt etwa 50 ohne Probleme hin, mit HT mehr, in BfA sind 20 Stacks schon ziemlich gut.


Damit ist der Schattenpriester ungefähr der größte Verlierer aller meiner getesteten Speccs. Quasi alles was den Specc interessant gemacht hat ist weg, geblieben ist eine leere Hülle. Leider keine Überraschung, da Blizzard schon während Legion gezeigt hat, dass ihnen der Schattenpriester vollkommen egal ist.


Zerstörungshexenmeister


Zerstörung spielt sich sehr ähnlich wie in Legion. Besonders in Kämpfen gegen zwei Ziele wird der Specc glänzen können, da die Abklingzeit von Verwüstung auf 25s verkürzt wurde (früher war das ein Talent) und auch manche anderen Talente unterstützen die Spielweise enorm. Aber auch Talente für AoE-Szenarien sind zur genüge vorhanden.


Eine auffällige Änderung hat an den Begleitern stattgefunden. Die kleinen Dämonen verursachen alle den gleichen Schaden, die Wahl erfolgt nun also anhand der gewünschten Utility. Permanent einen großen Dämonen zu rufen wurde entfernt und die Wahlmöglichkeit welchen man haben will entfällt. Wenn ich es richtig gesehen habe können Zerstörungshexenmeister nurnoch die Höllenbestie rufen, Gebrechen darf die Doomguard beschwören und Dämonologiehexenmeister haben den ganzen Rest.


Ansonsten fallen die extrem schicken neuen Partikeleffekte sofort auf. Leider konnte ich sie nicht alle in grün sehen (ich farm den Foliant nicht nochmal, schon gar nicht in der Beta), aber die normalen Spells sehen schon schick aus.


Alles in allem spielt sich der Zerstörungshexenmeister wie schon in Legion ziemlich flüssig und kann in vielen Situationen glänzen.


Dämonologiehexenmeister


Die meisten wissen es vielleicht nicht, aber ich war früher (wenn ich mal gespielt habe) Hexer. Auch am Anfang von Legion, wo ich die zweifelhafte Entscheidung getroffen habe Dämonologie zu spielen. In Legion ist der Specc daran gescheitert sich quasi nicht bewegen zu können und einige Zeit zum wechseln des Ziels zu brauchen.


Diese Probleme werden weitestgehend durch Demonic Core gelöst. Wenn manche unserer Dämonen sterben haben wir eine Chance (Imps 10%, Hunde 100%) eine Aufladung zu bekommen. Diese Ladungen können wir dann verbrauchen um Demonbolt als Instant zu wirken (statt 4.5s). Damit gibt es im laufen was vernünftiges zu tun und wir können zusammen mit Implosion Burst für Adds aufsparen.


Die Talente ermöglichen eine Anpassung des Spielstils an Singletarget, Cleave und AoE Szenarien, wobei die Stärke ganz klar immernoch im Singletarget liegt. Es gibt neue Dämonen, die gerufen werden wollen, der größte CD ist der Demonic Commander, welcher alle aktiven Dämonen länger leben und mehr Schaden verursachen lässt. Hier ist timing gefragt.


Der Specc spielt sich durch diese Änderungen sehr flüssig und fordernd. Wer dachte, wir hätten die Legion besiegt wird allerdings enttäuscht werden wenn der Hexer dutzende Dämonen loslässt (mit Talenten und genug Haste durchaus drin). So Beispielsweise massenhaft passiert am letzten Wochenende. Weil kurz die Server etwas langsamer waren (das Backend hatte wohl ein Speicherleck) sind die Wichtel nicht mehr verschwunden. Das hat zu enormer Serverlast an den Testdummies in den Hauptstädten geführt (mehrere Hexer mit 30+ Pets), was bald auch den Rest der Welt beeinflusst hat. Der Einfluss der Legion ist also noch immer spührbar^^


Damit sind wir am Ende meiner Klassentests angekommen. Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen nützliche Informationen, oder zumindest ein klein wenig Unterhaltung, liefern. Ihr könnt ja versuchen basierend auf meinen Ausführungen einzuschätzen was ich gerne nächstes Addon spielen würde. Ich war glaube ich relativ deutlich.

Der Mensch versucht immer, sich zu schützen.
Doch er mag Mauern bauen, so hoch er will,
und sein Heim erleuchten, so hell er kann:
All dies führt am Ende nur dazu,
dass die Schatten dunkler werden.